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31. 01. 2002

Umweltschutz am Oberrhein

Grenzüberschreitender Schulterschluss

Vier Umweltverbände aus drei Nationen schaffen gemeinsame Stelle in Straßburg

STRASSBURG. Als Auftakt für ein gemeinsames Oberrheinprojekt auf dem Gebiet von der Nordwestschweiz bis zur Südpfalz haben heute die Schweizer BASNU, die französische Alsace Nature sowie die beiden BUND-Landesverbände Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Hauptgegenstand ist die Einrichtung einer gemeinsamen Projektstelle zur Umsetzung des auf fünf Jahre angelegten Projektes "Zukunftsfähiger Oberrhein". Es hat die Aufgabe, den Nachhaltigkeitsgedanken im Sinne des Rio-Prozesses verstärkt in Politik und Öffentlichkeit der Oberrheinregion hineintragen zu helfen.

Die seit 7. Januar bereits besetzte Stelle wird gefördert vom französischen Staat im Rahmen der Maßnahme "Emplois jeunes". Als Stelleninhaberin vorgestellt wurde die 27-jährige Diplom-Biologin Corinna Wirth. Sie hat bis zur "Licence" (entspricht zwei Semestern nach dem Grundstudium) in Frankreich Biologie studiert. Die gebürtige Heilbronnerin beherrscht beide Sprachen perfekt.

Aufgabenschwerpunkt der jungen Biologin ist die Verwirklichung einer auf Langfristigkeit angelegten strukturierten Zusammenarbeit in Form regelmäßiger Aktivitäten, der Durchführung grenzüberschreitender Aktionen und Kampagnen, der gemeinsamen Herausgabe von Schriften sowie der Veranstaltung von Konferenzen und Tagungen. Langfristiges Leitbild der Initiatoren ist die Entstehung einer zentraleuropäischen "Öko-Modellregion Oberrhein".

Der Oberrheingraben, in dem Frankreich, Deutschland und die Schweiz zusammenstoßen, ist ungeachtet aller von Menschen gezogenen Grenzen eine mit großer Vielfalt ausgestattete naturräumliche Einheit – durch den Rhein mit seiner besonderen Flora und Fauna sowie durch die Vielfalt seiner Tiefebene und seiner Randgebirge. Die Politik, die sich zu oft einseitig von ökonomischen Interessen bestimmen lässt, bedarf hier ganz besonders der kritischen und partnerschaftlichen Begleitung durch die Umweltverbände.

"Verkehrsinfarkt verhindern! Landschaftsverbrauch bremsen! Naturpotenziale erhalten! Abgestimmt handeln!" war das Motto, unter dem die vier Verbände bereits Mitte der 90-er Jahre aufeinander zugegangen sind. Damals hatte man sich wegen verschiedener Verkehrsprojekte oder z.B. wegen der grenzüberschreitenden Thematik der Biosphärenreservate "Vosges Du Nord" und "Pfälzerwald" bereits häufiger getroffen. Am südlichen Oberrhein klappt die Zusammenarbeit traditionell gut. Neu ist die Blickrichtung auf den Oberrhein als Ganzes und im gesamteuropäischen Kontext.

Was in der Gegenwart besonders Not tut, ist der Einsatz für eine grenzüberschreitende Transportstrategie, verbunden mit einem umweltfreundlichen Verkehrskonzept, eine grenzüberschreitende Betrachtung der Siedlungspolitik sowie koordiniertes Handeln für den völkerverbindenden Rhein mit seiner Problemfülle in Bereichen wie Hochwasserrückhaltung, Kiesabbau u. v. a..

Der Oberrhein ist nicht nur Wirtschaftsstandort, er ist auch Lebensstandort - für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Corinna Wirth ist für Interviews zu erreichen unter der Tel.-Nr. 0388370758 in der Geschäftsstelle von Alsace Nature; 18, rue du 22 novembre, 67000 Strasbourg.


Informationen beim BUND-Regionalbüro Pfalz

Fon 06341/381672, Fax: 06341/381673,

E-Mail: [email protected]

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